SPORT

Allen Widrigkeiten zum Trotz.

Das fasst die Situation mehr oder weniger zusammen, in der sich die färöische Sportvereine wiederfinden, wenn sie an internationalen Wettbewerben teilnehmen. Aber ein Merkmale des Sports ist, dass man nie hundertprozentig sicher sein kann, welches das Ergebnis sein wird. Die Färöer haben immer wieder das Unmögliche möglich gemacht, mit beeindruckenden Siegen im internationalen Wettbewerb – entgegen allen Erwartungen.

FUSSBALL

Die färöische Fußballnationalmannschaft, die in ihrem ersten Match gegen den Fußball-Giganten Österreich spielt, kann als eine der größten David-Goliath-Momente der Sportgeschichte betrachtet werden. Das Spiel wurde am 12. September 1990 in Landskrona, Schweden, ausgetragen (die Färöer-Inseln hatten damals noch keinen eigenen von der FIFA genehmigten Platz). Etwa eine Stunde im Spiel läuft der färöische Fußballer/Verkäufer Torkil Nielsen an einigen österreichischen Verteidigern vorbei und erzielt ein Tor gegen den österreichischen Torhüter Michael Konsel. Euphorie pur.

Färinger, die zu Hause sitzen und das Spiel im Fernsehen verfolgen, können es kaum glauben, was sich vor ihnen abspielt. Diese Hochstimmung wird durch den Abpfiff in den Hintergrund gedrängt, als Goliath schließlich zu Boden fällt. Faroe Islanders aus dem ganzen Land verlassen ihre Häuser und versammeln sich in Straßen und Zentren, um bis spät in die Nacht zusammen zu feiern. Nach ihrer Rückkehr nach Hause wird das Nationalteam der Färöer von Tausenden von Färöern am Flughafen als Nationalhelden begrüßt!

Obwohl die darauf folgenden Ergebnisse nicht ganz diesem ersten phänomenalen Ergebnis entsprachen, hat sich der färöische Fussball in den letzten 25 Jahren enorm weiterentwickelt. Verbesserte Einrichtungen, der Zuwachs ausländischer Spieler, qualifizierte Trainer und unter anderem die finanzielle Unterstützung durch die UEFA haben die färöische Fußballliga nachhaltig beeinflusst. Vereinsmannschaften erzielen immer wieder gute Ergebnisse bei europäischen Meisterschaften, und derzeit spielen etwa 10 färöische Spieler professionell in verschiedenen Ligen in Europa. Der jüngste Beweis für den Erfolgskurs des färöischen Fußballs sind zwei aktuelle Siege (Heim- und Auswärtsspiele) gegen Griechenland in den Qualifikationsspielen der Europameisterschaften 2016. Aller Widrigkeiten zum Trotz.

Besuchen Sie die Website des färöischen Fußballverbandes, um weitere Informationen über den färöischen Fußball zu erhalten.

RUDERN

Trotz der enormen Beliebtheit von Fußball ist Rudern der eigentliche Nationalsport der Färöer. Ruderer verwenden die traditionellen offenen färöischen Boote, die zwischen sechs bis zehn Riemen besitzen, und wetteifern bei Distanzen von 1000 bis 2000 Metern. Die Rudersaison ist kurz, von etwa Anfang Juni bis Ende Juli wird gerudert, aber die Sportler trainieren viele Monate lang bis zum ersten Wettkampf. Es gibt sieben Ruderrennen, die jeweils bei verschiedenen regionalen Dorffesten ausgetragen werden. Das Abschlussrennen findet Ende Juli in Ólavsøka statt.

Die Rennen finden im Ozean statt, d.h. Wind, Wellen und Strömungen sind allesamt wichtige Elemente, die von den Ruderern berücksichtigt werden müssen. In einigen Fällen entscheiden fast allein diese Elemente darüber, wer gewinnt. Obwohl färöische Ruderboote nicht auf internationaler Ebene konkurrieren, rudern die Färinger in kleinen Ruderboote im Nordatlantik aller Widrigkeiten zum Trotz.

SCHWIMMEN

In vergleichsweise ruhigeren Gewässern haben auch färöische Schwimmer ihre Wellen geschlagen – niemand Geringeres als der Weltklasse-Schwimmer Pál Joensen ist ein Färinger. Geboren und aufgewachsen im Dorf Vágur auf der südlichsten Insel Suðuroy (1400 Einwohner), begann Pál im 25 Meter hohen Schwimmbad von Vágur (die Standardgröße für das Leistungsschwimmen beträgt 50 Meter) seine Schwimmkenntnisse zu perfektionieren.

Bald darauf begann Pál, nordische Rekorde zu brechen und an Europa- und Weltmeisterschaften im Wassersport teilzunehmen. Im Jahr 2012 gewann er die erste Medaille der Schwimmweltmeisterschaft auf den Färöern (Silber), was angesichts der Trainingsumgebung, in der Pál aufgewachsen ist, eine enorme Leistung ist. Im selben Jahr vertrat Pál Dänemark bei den Olympischen Sommerspielen in London in drei Veranstaltungen. Zu Ehren von Pál und seinen Leistungen baute die Gemeinde Vágur im Jahr 2015 ein 50 Meter langes Schwimmbad. Sein Name? Páls Høll (Pál’s Schwimmhalle), natürlich!

Das Talent und die unermüdliche Entschlossenheit von Pál Joensen haben zu einem beispiellosen Erfolg im färöischen Sport geführt. Damit steht er ganz oben auf der Liste der färöischen Athleten. Pál ist eine Inspirationsquelle für färöische Schwimmer und Sportler gleichermaßen – das perfekte Beispiel dafür, wie man das scheinbar Unmögliche schafft, auch aller Widrigkeit zum Trotz.

Besuchen Sie die Website des Schwimmverbandes der Färöer für weitere Informationen über das Schwimmen auf den Färöern.

ANDERE SPORTARTEN

Handball, Gymnastik und Leichtathletik sind einige weitere Sportarten, die auf den Färöern ausgeübt werden.