FÄRÖSICHE ERNÄHRUNG
Fermentiertes Lamm, windgetrockneter Fisch und Schafskopf. Klingt das nicht köstlich? Die meisten Färöer-Insulaner denken jedenfalls schon.
Die traditionelle färöische Küche ist für die Einheimischen von großer Bedeutung, nicht nur der Teil, in dem man reinbeißen und die Geschmacksknospen zufrieden stellen kann, sondern auch die anderen Abschnitte, von der Jagd und dem Töten bis hin zur Aufbewahrung und Zubereitung.
Es ist die besondere Einzigartigkeit dieser Abschnitte, die den Guardian dazu veranlasste, die Färöer zur „neuen nordischen Essensgrenze“ zu erklären, ein Paradebeispiel für die wachsende Begeisterung für die unverwechselbare und außergewöhnliche Küche der Färöer-Inseln und den Beweis, dass die färöische Gastronomie zur internationalen Kochszene gehört.
URALTE METHODEN
Seitdem die ersten Siedler vor über tausend Jahren auf den Färöer-Inseln angekommen sind, jagen und töten die Färöer Hasen, Schafe, Wale, Fische und andere Tiere als Nahrung. Als isoliertes Archipel im Nordatlantik haben sich die Färöer weitgehend darauf verlassen, zu essen, was in der Umwelt um sie herum zu finden ist. Sie lernten, jedes Stück von jedem gefangenen Fisch, jedem geschlachteten Säugetier und jedem Vogelnetz zu nutzen. Sie lernten auch, so viel wie möglich für schwierigere Zeiten zu lagern und zu bewahren. Diese uralten und ideenreichen Konservierungsmethoden werden auch heute noch verwendet und es entstanden folglich Lebensmittel mit unverwechselbarem Geschmack, die von Natur aus von dem Klima beinflusst sind, in dem sie gelagert werden.
RÆST
Einer der charakteristischen Geschmacksrichtungen ist das, was die Färinger ræst nennen, was soviel wie Gärung bedeutet. Dabei handelt es sich um den Prozess des Trocknens von Fleisch und Fisch im Freien, bei dem ein Alterungs- oder Gärungsprozess stattfindet. Ob der richtige Geschmack erreicht wird oder nicht, hängt vom Klima ab; wärmere Temperaturen verderben ihn, zu kühle Temperaturen verhindern die Gärung und zu viel Wind macht ihn geschmacklos.
Obwohl diese traditionellen Methoden in der heutigen Zeit als nicht mehr notwendig ist, ist der einzigartige und unnachahmliche Geschmack, der durch diese Prozesse entsteht, gepaart mit der Philosophie, das zu nutzen, was die Natur bietet, für die Färöer-Insulaner heute so attraktiv wie nie zuvor.
LEBENSMITTELPRODUKTION
Auf den Färöern gibt es keine einheimischen Landsäugetiere (der Hase zum Beispiel wurde aus Norwegen eingeführt) und kaum etwas wächst über dem Boden. Kohlrüben, rote Beete, Rettich, Steckrüben, Kartoffeln, Karotten und Topinambur sind die Gemüse, die von den Bauern auf den Färöern produziert werden. Das Grün stammt von Kräutern wie Engelwurz und Sauerampfer und wilden Pflanzen wie Meeres-Portulak, Kuckucksblume und Rentierflechte.
DINING IN THE FAROE ISLANDS
Die färöische Restaurantkultur hat sich in den letzten zehn Jahren drastisch verändert, nicht zuletzt durch einige brillante und innovative färöische Köche, zunächst unter der Leitung des berühmten Leif Sørensen und in jüngerer Zeit unter der Leitung des Küchenchefs des Michelin-Sterne-Restaurants KOKS, Poul Andrias Ziska. Nicht nur, dass es für die Färöer-Insulaner alltäglich geworden ist, in Restaurants zu essen, sie haben auch damit begonnen, zu akzeptieren, dass traditionelle färöische Gerichte für feine Speisen geeignet sind. Immer wieder entstehen neue Restaurants. Eine der neuesten Linien ist Ræst, welches traditionelle färöische Gerichte serviert – die Art, die Sie an Familien-Dinner-Tischen im ganzen Land finden würden. Auf der Speisekarte stehen fermentierter Kabeljau, fermentierter Lammdarm und fermentierter Darm auf Sauerkraut, Senf und Croutons. Köstlich. Weitere neue Restaurants sind ein Grillhaus namens The Tarv, Frumbiti und Skeiva Pakkhús, das sich in der Nähe des Hafens von Tórshavn befindet.
Möchten Sie färöische (und andere Arten von) Speisen probieren? Werfen Sie einen Blick auf diese Restaurants.